OAUNI - Projektdetails

Entwicklung und Einflussfaktoren des Open-Access-Publizierens an Universitäten in Deutschland

www.wihoforschung.de/wihoforschung/de/bmbf-projektfoerderung/foerderlinien/quantitative-wissenschaftsforschung/oauni/oauni.html

Angesichts der Bedeutung von Open Access (OA) geht das Projekt der Frage nach, wie sich der Publikationsoutput deutscher Universitäten in Richtung eines freien Zugangs gewandelt hat und welche Rolle fachspezifische und organisationale Faktoren beim Aufgreifen von OA spielen. Das Ziel ist es, den Stand der Entwicklung des OA-Publizierens für sämtliche Universitäten Deutschlands zu beschreiben und empirische Erklärungsmodelle zu entwickeln.

Mit seiner wissenschaftsreflexiv-erkenntnisorientierten Zielsetzung unterscheidet sich das Projekt von Initiativen, die sich auf die infrastrukturelle Umsetzung von OA fokussieren. Das Untersuchungsdesign gibt drei Arbeitsbereiche vor, die standortübergreifend an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) und am Institute for Interdisciplinary Studies of Science (I²SoS) Bielefeld bearbeitet werden:

  1. Erstellung universitärer OA-Publikationsprofile: Publikationsdaten deutscher Universitäten im Zeitraum 2008 bis 2017 aus der Web-of-Science-Datenbank des Kompetenzzentrums Bibliometrie (WoS-KB) werden durch neuartige OA-Nachweisquellen wie Unpaywall Data, welche zunächst für bibliometrische Analysen erschlossen werden, um Informationen zum OA-Status ergänzt.

  2. Bestimmung von Determinanten der universitären OA-Profile: Um die Unterschiede in den erstellten Publikationsprofilen zu erklären, wird der Einfluss von organisationalen Faktoren wie etwa der lokal vorhandenen OA-Infrastruktur oder finanzieller Förderungsangebote und von fachspezifischen Faktoren wie der jeweiligen Publikationskultur untersucht. Dazu werden beide Faktoren in Erklärungsmodelle integriert und statistisch getestet. Die entsprechenden Informationen werden wiederum aus der WoS-KB-Datenbank in Kombination mit OA-Nachweisquellen sowie zusätzlich aus etablierten Datenquellen der Wissenschaftsforschung und Hochschulberichterstattung erhoben.

  3. Ergebnissicherung mittels leitfadengestützter Experteninterviews: Mögliche weitere Faktoren, die das OA-Profil von Universitäten beeinflussen können, sollen in Interviews mit OA-Verantwortlichen identifiziert werden. Dies dient allerdings nicht der Ausweitung des Analysefokus, sondern vielmehr der Einordnung der Untersuchungsergebnisse, also der Bestimmung der Aussagekraft und Grenzen des quantitativen Erklärungsmodells.

Das Projekt zielt auf die Verbesserung des Verständnisses derzeitiger Wandlungsprozesse des wissenschaftlichen Publikationssystems. Es greift somit auch aktuelle Herausforderungen in den Bereichen wissenschaftliche Literaturversorgung und gesellschaftliche Teilhabe am wissenschaftlichen Erkenntnisprozess auf. Die Ergebnisse einschließlich der Daten und analytischen Routinen werden zielgruppenspezifisch aufbereitet und, wenn rechtlich möglich, unter einer offenen Lizenz veröffentlicht. Damit trägt das Projekt außerdem zur Entwicklung einer Methodik und der Schaffung von Datengrundlagen des Monitorings der Entwicklung hin zum OA-Publizieren bei.

Leitung / Koordination

Partnerinstitutionen

Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in der SUB Göttingen

Am Projekt beteiligte Abteilungen bzw. Gruppen in der SUB Göttingen

Ehemalige Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in der SUB Göttingen

Dr. Anne Hobert